Corinne M. Flick spricht mit Stefan Oschmann, Chairman des Executive Boards & CEO der Merck Gruppe, zum Thema:
Welche Kooperationen braucht es für unsere Gesundheit?
Hier seine Aussagen im Auszug:
Die große Masse der Firmen engagiert sich ganz enorm und ziemlich uneigennützig. Davon profitieren sie dadurch, dass die Gesellschaft ihnen weiterhin die Lizenz zum Handeln gibt. Darauf ist jede Industrie angewiesen.
Ich habe im öffentlichen Sektor gearbeitet und arbeite seit Langem in der Industrie. Ich kann die gegenseitige Abneigung, die von beiden Seiten besteht, überhaupt nicht verstehen. Es ist eine sehr gute Strategie zu sagen: “Wir kommen aus unterschiedlichen Bereichen. Wir sehen sehr viele Dinge unterschiedlich. Aber hier gibt es ein Problem, und wenn wir uns zusammentun, können wir das lösen.”
Wir sollten die WHO nicht abschaffen, das wäre in der jetzigen Situation ein gravierender Fehler. Wir brauchen eine verbesserte und gestärkte WHO.
Die WHO muss auch die quasi-technische Aufgabe einer Art Welt-Seuchen-Polizei erfüllen. Sie muss sich dafür sehr stark digitalisieren und vernetzen.
Meine Vorhersage ist, dass es nicht einfach sein wird, die Kapazitäten [zur Impfstoffherstellung] aufzubauen. Ein Impfstoff kann nicht sofort in Milliarden von Menschen eingesetzt werden.
Die Länder der Welt, die große Produktionskapazitäten für einen Impfstoff haben – die USA, Indien, Frankreich, Großbritannien – zeigen dem Rest der Welt, dass sie erwarten, als Erste dranzukommen.
Wir müssen dafür sorgen, dass die medizinischen Grundbedürfnisse überall in der Welt durch eine Mischung aus öffentlichen und privaten Systemen bedient werden. Da gibt es noch viel Arbeit für uns.